Karies ist eine der häufigsten Krankheiten in Deutschland. Das Wort „Karies“ entstammt der lateinischen Sprache und bedeutet so viel wie „Fäulnis“. Die Zahnfäule befällt die Menschheit erst, seitdem sie Getreide anpflanzten und ihre Ernährung zunehmend auf Kohlenhydrate aufbaute. Während Karies im Mittelalter und früher zu einer der häufigsten Todesursachen zählte (weil die Entzündung irgendwann in das Blut überging und eine Blutvergiftung auslöste), ist er heute gut zu behandeln. Karies ist ansteckend und kann durch Speichel von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Krankheit, die die Zähne mal mehr, mal weniger langsam aber sicher zerstört, wird auch mit schlechter Mundhygiene, aber vor allem einem in Verbindung gebracht: Zucker. Was steckt tatsächlich hinter der Krankheit und wie lässt sich den Löchern in den Zähnen vorbeugen?

Karies Ursachen

Am Anfang einer langen Wirkungskette stehen Bakterien. Meist ist es die eigentlich unschädliche Streptococcus mutans, die in der Mundflora eines jeden Menschen vorkommt. Dieses Bakterium ist für die Entstehung von Plaque verantwortlich, welcher sich als Biofilm auf der Zahnoberfläche befindet und u.a. auch Nährboden für Bakterien ist, die Zahnfleischentzündungen hervorrufen. Neben dem Streptococcus mutans spielen aber auch Kohlenhydrate eine entscheidende Rolle, insbesondere Zucker.  Die Bakterien synthetisieren den Zucker in Milchsäure und andere organische Säuren, die die Zahnhartsubstanz entmineralisieren, wenn sie lange genug im Mundraum bleiben. Bei der Kariesentwicklung spielt es keine Rolle, wieviel Zucker man konsumiert, sondern, wie oft  -­ folglich also, wie oft der Zahnschmelz den Säuren ausgesetzt ist. Daher raten Mediziner auch davon ab, Kleinkindern Saft in Nuckelflaschen zu geben, weil sie ihre Zähne so dauerhaft der Zuckergefahr aussetzen. Ist die Zahnhartsubstanz erst überwunden, kann der Karies im Zahninnern weiterwirken und auch dieses langsam zersetzen, bis er schließlich die Zahnwurzel erreicht.

 

Karies begünstigende Umstände

Besonders anfällig für Karies sind solche Zähne, die mit kleinen Rillen und Unebenheiten beste Voraussetzungen für Plaque bieten. Vor allem die Backenzähne sind hier prädestiniert. Ein Fluormangel im Zahn kann der Kariesbildung ebenfalls entgegenkommen. Da Zahnbelag mit ursächlich für die Kariesentstehung ist, öffnet eine schlechte Mundhygiene der Zahnkrankheit Tor und Tür. Auch Zahnfehlstellungen und Fehlbildungen können Karies begünstigen, da die Zahnzwischenräume hier häufig schlecht zu reinigen sind und sich Beläge bilden. Neben dem Speichel spielt natürlich die Ernährung eine wichtige Rolle, da Zucker Karies mitverursacht.

 

Symptome

von Karies befallene ZähneKaries bereitet im frühen Stadium keine Schmerzen. Nur das durch Karies gelöste Kalzium ist durch weiße Punkte und Flecken auf der Oberfläche sichtbar. In der betroffenen Zahnsubstanz können sich Farbstoffe festsetzen, die als dunkle Flecken sichtbar werden. Erst wenn Stücke vom Zahn abbrechen, weil dieser durch Karies erweicht wird oder wenn das Zahnbein erreicht wird, bemerkt der Betroffene die Erkrankung und es treten Schmerzen und Empfindlichkeiten auf. Bei kariösem Zahnmark hat der Betroffene dauerhafte Schmerzen, manchmal ist dann eine Wurzelbehandlung notwendig.

Diagnose

Der Zahnarzt kann Karies recht schnell finden: Er untersucht die Zähne auf empfindliche Stellen und fragt nach Schmerzen. In einem gewissen zeitlichen Abstand sollten die Backenzähne geröntgt werden, um Karies unter Füllungen oder in Zahnzwischenräumen entdecken zu können. Eine halbjährliche Untersuchung dient der Früherkennung und kann entscheidend sein, ob ein Zahn erhalten bleiben kann oder nicht. Daher ist der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt ratsam.

Karies vorbeugen

  • zuckerarme Ernährung
  • sorgfältige Zahnreinigung & Mundhygiene
  • regelmäßige Kontrollbesuche