Ein Inlay ist eine im Labor hergestellte künstliche Zahnfüllung. Mithilfe eines Zahnabdruckes wird die Einlagenfüllung passgenau im Labor vorbereitet und anschließend vom Zahnarzt eingesetzt. Zahninlays kommen zum Einsatz, um Kariesfolgen oder sonstige Zahnschäden zu behandeln und das Zahninnere vor einem weiteren Infekt zu schützen. Nachfolgend stellen wird die verschiedenen Inlays sowie die unterschiedlichen Materialien und den Behandlungsablauf ein wenig genauer vor.

Inlay, Onlay oder Overlay?

Ein Inlay ist ein festsitzender Zahnersatz und rekonstruiert einen Zahndefekt bei Backen- sowie Seitenzähnen. Ein passgenaues Werkstück wird von einem Zahntechniker angefertigt und versiegelt den Zahn anstelle einer normalen Füllung. Bei einer herkömmlichen Füllung wird ein weiches Füllungsmaterial direkt nach der Kariesbehandlung in den Zahn eingebracht und härtet anschließend aus. Die Anpassungsmöglichkeiten an das natürliche Zahnbild sind bei dieser Variante natürlich eingeschränkter, als bei einem Inlay. Zusätzlich kann das Kauempfinden dadurch negativ beeinflusst werden. Zahninlays hingegen werden mithilfe eines Zahnabdruckes passgenau für den Patienten angefertigt und zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit aus. Unabhängig von den verwendeten Materialen unterscheidet man verschiedene Einlagefüllungen – die Bezeichnungen beziehen sich dabei auf die Füllungsgröße. Ein herkömmliches Inlay liegt eingebettet im Zahn und berührt dabei nicht umliegende Zähne. Ein Onlay kommt in Kontakt mit anderen Zähnen im Mundraum. Bei einem Overlay wird der Zahnhöcker nach der Behandlung völlig vom Zahnersatz bedeckt.

Inlay onlay overlay

Bild: István Sebestyén-Teleki / CC BY-SA 3.0

Material der Einlagenfüllungen

Ein Inlay besteht aus Kunststoff, Keramik, Titan oder Gold. Keramikinlays gehören heutzutage zu den aufwendigsten sowie hochwertigsten Versorgungsmöglichkeiten und überzeugende durch ihre ästhetischen Eigenschaften: Das bruchfeste Material kann perfekt auf die natürliche Zahnfarbe angepasst werden und ist anschließend nicht mehr zu erkennen. Keramikinlays werden direkt mit dem Zahn verklebt. Bei einer einwandfreien Anwendung des Klebers entsteht ein besonders starker Verbund zwischen der natürlichen Zahnkrone und dem Keramikersatz. Metallische Inlays werden dagegen einzementiert. Diese Verbindungen sind deutlich schwächer und liegen ebenfalls bei den ästhetischen Anforderungen hinter den Keramikinlays. Eine Mischform sind Galvanoinlays. Sie bestehen aus Gold, werden mit Keramik verblendet und sind durch den höheren Fertigungsaufwand teurer. Kunststoffinlays sind in den Eigenschaften ähnlich der Keramikinlays, jedoch haben sie eine geringere Lebensdauer. Die verschiedenen Inlays variieren neben dem Material ebenfalls im Behandlungsablauf.

Dental Inlays Gold

Bild: Bin im Garten / CC BY-SA 3.0

Behandlungsablauf bei Inlays

Nach der Diagnose entfernt der Zahnarzt die Karies vom kranken Zahn vollständig. Falls hierbei nur ein kleiner Teil der Bakterien übersehen wird, kann die Entzündung unter dem Inlay erneut aufkeimen. Der Zahn wird bei dieser Therapiesitzung bereits für die Einlagenfüllung vorbereitet. Entscheidet man sich für ein Goldinlay, wird eine Kastenpräparation vorgenommen. Ein Keramikinlay stellt andere Anforderungen an die Zahnpräparation und haftet besser durch Rundungen am Kavitätenboden. Ecken und Kanten – wie bei der Kastenpräparation – sollten demnach vermieden werden.

Anschließend wird der Zahnabdruck angefertigt und der Zahn mit einer vorübergehenden Füllung versehen. Das Provisorium schützt das Zahninnere, bis das Inlay im Labor hergestellt wurde. Bei Keramikinlays und vielen anderen Zahnersatzvarianten kann zur Herstellung die CAD/CAM-Methode verwendet werden. Dafür wird der Zahn mithilfe einer intraoralen Kamera eingescannt und als dreidimensionales Modell visualisiert. Das Inlay wird anschließend passgenau geplant und entweder aus einem Keramikblock von einem Roboter ausgefräst oder vom Zahntechniker in Handarbeit angefertigt. In der Regel geschieht das innerhalb einer Woche. Beim nächsten Arztbesuch wird die Zahnpräparation kontrolliert und die Einlagenfüllung eingesetzt. Der Arzt prüft in diesem Schritt die Okkasion, den Übergang zwischen Inlay sowie Zahn und die Kontaktpunkte zu umliegenden Zähnen. Nach der Behandlung sollte das Inlay, so wie die natürlichen Zähne, täglich gründlich gereinigt und alle 6 Monate vom Zahnarzt überprüft werden. Ein lokaler Spezialist aus Freiburg gewährt einen kompetenten und schmerzfreien Ablauf sowie die notwendige, jahrelange Nachsorge. Die Qualität des Zahnersatzes hängt von dem Zusammenspiel zwischen Material, Zahnarzt sowie Techniker ab. Ein hochwertiges und gut gepflegtes Inlay kann noch nach Jahren treue sowie zuverlässige Dienste leisten.

Vorteile & Nachteile von Inlays

Die Lebensdauer von Inlays liegt bei ausreichender Pflege zwischen 10 und 20 Jahren. Zu den weiteren Vorteilen bei Inlays gehört neben der Bioästhetik die gute Materialverträglichkeit und perfekte Passgenauigkeit sowie die naturnahe Funktion des Zahnersatzes. In vielen Fällen sind Inlays die perfekte und oftmals einzige Alternative für Amalgam-Allergiker. Dreiflächige Inlays können zusätzlich als Brückenanker verwendet werden. Bei dieser Variante wird die Zahnsubstanz der Pfeilerzähne deutlich geschont und wirkt sich auf das komplette Gebiss aus. Zu den Nachteilen gehören die notwendige Zahnpräparation, der Behandlungsaufwand sowie die höheren Kosten für die Zahnsanierung. Eventuell muss gesunde Zahnsubstanz entfernt werden, um genug Platz für das Inlay zu schaffen. Bei einer fehlerhaften zahnärztlichen Behandlung kann die Entzündung zurückkehren und tiefer in das Zahninnere vordringen. Ein Beispiel für die speziellen Anforderungen des Inlays: Die Übergänge zwischen Inlay und Zahn müssen absolut glatt sein. Ein abstehender Rand ist eine einladende sowie einfache Angriffsstelle für Karies und macht die Einlagenfüllung undicht. Ein undichtes Inlay kann man an dunklen Rändern zum Zahn hin erkennen. Ohne Zahnarztbesuch fressen sich die Bakterien weiter bis ins Zahninnere und befallen die Zahnwurzel. Eine Wurzelkanalbehandlung kann dann erforderlich sein – ansonsten droht der Zahnverlust. Aus diesem Grund sollte das Zahninlay regelmäßig vom Zahnarzt untersucht werden und fordert vom Patienten einen hohen Nachsorgeaufwand sowie intensive Mundhygiene. Sollte ein Keramikinlay falsch gesetzt worden sein oder womöglich brechen, dann ist es sehr schwierig, es wieder vollständig zu entfernen. Die genaue Farbanpassung lässt den Übergang zwischen Inlay und Zahnsubstanz fast vollständig verschwinden. Bei Goldinlays hingegen kann bei einer zu hohen Belastung der Zahnhöcker brechen. Umso wichtiger ist es, bei der Zahnarztwahl auf einen erfahrenen und lokalen Spezialisten zu setzten. Bei Bedarf kann er notwendige Gegenmaßnahmen rechtzeitig einleiten und so weitere Komplikationen unmittelbar vermeiden.

Kosten & Eigenbeteiligung

Die Flächenanzahl des Inlays beschreibt, wie viel Zahnfläche die Versorgung umfasst und legt gleichzeitig die Basis für das zahnärztliche Honorar fest. Seitenzähne haben beispielsweise fünf Ebenen: außen (bukkal), innen (oral), die Kaufläche (okklussal) sowie vorne und hinten (approximal). Ein mehrflächiges Inlay deckt einen größeren Bereich ab und ist natürlich im Herstellungsprozess aufwendiger, als die einflächige Variante. Weitere Kostenpunkte sind das Honorar des Zahntechnikers, Begleitleistungen des Zahnarztes sowie Materialkosten. Alle Behandlungspunkte können der Gebührenordnung für Zahnärzte entnommen werden. Eine genaue Übersicht der Gebühren in Form eines detaillierten Kostenvoranschlages für die Behandlung liefert der zuständige Zahnarzt. Die gesetzliche Krankenkasse bezuschusst nicht das Inlay als zahnärztliche Versorgung – dennoch hat der Patient Anspruch auf eine Kassenleistung. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt 50% der Regelversorgungskosten um Zähne zu erhalten bzw. wiederherzustellen und orientiert sich dafür am Befund. Entscheidet sich der Patient für eine umfangreiche bzw. erweiterte Behandlung sowie einen hochwertigen Zahnersatz, muss er die zusätzlichen Kosten über dem Regelsatz selbst bezahlen. Umso wichtiger ist im Vorfeld ein Kosten- und Heilungsplan, der bei der gesetzlichen Krankenversicherung vorgelegt werden kann. Der Krankenversicherungszuschuss wird nur dann bewilligt, wenn der Arzt voraussagt, dass die Versorgung mindestens einen Zeitraum von 2 Jahren überdauert. Das Gesundheitsstrukturgesetz definiert denselben Zeitraum als Gewährleistungsfrist für zahnärztliche Behandlungen. Während der Gewährleistungsfrist ist der Zahnarzt bei Problemen zur kostenlosen Nachbesserung verpflichtet.